Balkan TET 2018: Tag 7: Boga Aste
Am Morgen hat sich das Gewitter verzogen.
Draußen ist es noch ruhig. Auf der Straße ziehen ein paar Schweine und ein Pferdekarren am Haus vorbei.
Erstes Highlight des Tages ist ein Filterkaffee von Katja und Torsten. Endlich mal trinken ohne zu kauen.
Nach einem einfachen Frühstück mit Eiern, selbstgemachtem, sehr kräftigem Schafskäse und Honig soll es weitergehen. Wir verabschieden uns von Katja und Torsten und wollen bezahlen. Leider ruft Joseph einen unverschämten Preis auf. Für das muffige Kellerzimmer mit den unbequemen Betten sollen wir einen Preis zahlen, für das man hier ein gehobenes Hotel mit Pool und Buffet bekommt. Als wir versuchen unseren Ärger zu erläutern heißt es nur: "Alemania Tourist, no Debatt". Wir zahlen eine etwas geringere Summe als gefordert und verlassen ziemlich angepisst das Gelände.
Blick auf den Shkodra-See |
Kurze Pause in der heißen Stadt |
Danach wollen wir über Straße Richtung Grenze zum Kosovo. Eigentlich wollten wir mit der Fähre über den Koman-See fahren, aber dann hätten wir schon um 9Uhr am Anleger sein müssen. Das war nicht zu schaffen. Also geht raus aus der Stadt und hoch in die Berge. Schon nach wenigen Kilometern sind die Straßen leer und wir schrauben uns Kurve um Kurve Richtung Fierza.
Immer am Hang lang |
Endurospielplatz |
Immer wieder fangen sich dunkle Wolken an den Bergen, bei den Pausen hören wir den Donner. Aber die Straße führt uns immer durch die trockenen Regionen.
Ab und zu zweigt eine kleine Piste zu ein paar Häusern ab. Als wir an zwei Grundschulkindern auf dem Heimweg von der Schule vorbei kommen, wird mir bewusst, dass der letzte Abzweig schon einige Kilometer zurück liegt. Und bis zur nächsten Stadt mit Schule sind es noch mal etliche Kilometer.
Für uns eine Traumstraße, für andere der Schulweg |
Wir sind relativ früh in Fierza und beschließen, uns noch den Fähranleger anzusehen und die Abfahrtzeiten zu checken. Leider ist niemand da, wir schreiben uns aber die Telefonnummer auf.
Dann geht es zur Unterkunft. Die Strße führt vorbei an einigen semiprofessionellen Minen, an denen das Erz direkt an die Hauptstraße geschafft wird.
Kurz vorm Ziel erwischt es uns dann doch. Wir ziehen noch schnell unsere Regensachen an, ein wenig nass bin ich trotzdem. Ingesammt sind wir ca. 220km gefahren, davon nurwenige geradeaus.
Weg vorm Haus mit Bach |
Enduroparkplatz |
Zimmer, Bad und vor allem die Betten sind prima. Außerdem gibt es einen gemütlichen
Aufenthaltsraum mit Sofa und Balkon. Selbst die Aussicht aus dem Klofenster auf die Schneebedekten Berge ist toll. Nur das Wetter ist doof.
Unser Vermieter ist sehr freundlich aber sehr ruhig. Wir ordern das Abendessen und fragen nach einem Bier. Da dies ein muslimisches Haus ist, hat er keins im Haus, sondern holt es schnell vom nächsten Laden.
Abendbrot |
Nach dem Essen geht es kurz in den Ort, ein paar Getränke und Wurst kaufen. Da wegen des Regens mal wieder der Strom ausgefalllen ist, wird mit der Taschenlampe der Kühlschrank beleuchtet und der Kassenbon mit dem Kuli geschrieben.
Sicht aus dem Klofenster |
Kerzenschein bei Stromausfall |
Der Wetterbericht für die nächsten Tage ist in den Bergen alles andere als gut. Daher wollen wir mit der Fähre über den Koman-See wieder Richtung Küste fahren. Dann kann sich Hanjos Knie noch etwas vom Sturz erholen. Wir reservieren telefonisch 3 Plätze für die 13Uhr-Fähre, Torsten und Katja sind zeitgleich in Gegenrichtung unterwegs. Da können wir ja winken.
Dann geht es früh ins Bett, die letzten Tage waren anstrengend.
Tag 6:
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