Am nächsten Tag liegt der Fluss weiterhin ruhig vor uns.
Nachdem die Motorräder beladen sind, setzen wir uns auf die Terasse und stärken uns mit Kaffee, Omlett und Schafskäse. Der Opa des Hauses hat gestern und heute Brettchen und Schalen aus Holz mit Säge und Flex gefertigt, poliert und mit Speiseöl geölt. Zum Abschied schenkt er uns je ein Exemplar. Auch wenn ich kaum Platz im Gepäck habe bin ich sehr gerührt und freue mich über die hübsche Schale.
Mal wieder eine tolle Unterkunft. Auch ohne das Geschenk, habe ich mich bei der Familie Đukić stets willkommen und umsorgt gefühlt. Ein bisschen so, wie bei Oma zu Besuch. Sollte ich noch einmal in die Gegend kommen, werde ich wieder hier einkehren.
Also nenne ich das jetzt einfah mal WERBUNG!
Household Đukić
Auf Maps habe ich gesehen, was der "tolle Ort" ist, der uns gestern empfohlen wurde. Der Fluss vorm Haus kommt hier direkt aus dem Berg. Das will ich mir natürlich ansehen.
Wir folgen dem Fluss so lange es geht. Die Mühlen sind hier einfach in den Berg gebaut. Das Wasser quillt aus dem Boden und treibt die Wasserräder im innern an.
An der Quelle angekommen strömt der Fluss mit großem Getöse direkt aus der Felswand. Ziemlich beeindruckend.
Dann geht es auf die Motorräder, auf nach Nordwesten.
Die Kurviger-App hat uns eine schöne Strecke zusammengerechnet. Über kurviege Nebenstraßen geht es durch die Berge, bis uns der Kaffeedurst nach einer Stunde zum Halten zwingt. In einer verrauchten Bude am Straßenrand wird etwas Schoko-Kaffeegemisch in ein Glas mit heißem Wasser geschüttet. Naja, wenigstens war es nicht teuer...
In einem wunderschönen Tal möchte ich ein Foto machen, als Hanjo merkt, dass die Hinterradbremse nicht richtig arbeitet. Ein Teil des Bremsgestänges hat sich durch den Bolzen gefräst, der dann verloren ging.
Wir nutzen die Müllproblematik im Balkan zu unserem Vorteil, auf 10m am Straßenrand findet sich genug Material, um den Schaden zu reparieren. Auf 1km hätten wir genug gefunden, um ein neues Motorrad zu bauen.
Neben unzähligen Ölflaschen (15W40 kostet weniger als Cola) finden wir eine Blechdose, die wir mit Zange und etwas Kabelbinder in ein hochwertiges Provisorium verwandeln.
Schon idyllisch hier...
13 Tage Balkan hinterlassen Spuren an Mensch und Material...
Langsam nähern wir uns der kroatischen Grenze. Obwohl ich der Kurviger-App sogar Hauptstraßen erlaubt hab, geht es in einer Ortschaft unvermittelt geschottert weiter. So lange man nicht hinter einem Auto in der Staubwolke hängt geht das, aber mein Mitfahrer hatte ja Offroad untersagt.
Wir einigen uns darauf, dass wir ja auf einer Hauptstraße fahren. Also geht es durch duftende Akazienwälder weiter.
Eine Stunde später eine Pause an einem Unterstand in den Hügeln.
Um 16h sind wir dann an unserem Motel. Wie schon so oft in diesem Urlaub verdunkelt sich der Himmel und die ersten Tropfen fallen vom Himmel.
Der Inhaber ist selber Motorradfahrer und bietet uns an, die Moppeds am überdachten Grillbereich abzustellen. Außerdem gibt es für Motorradfahrer noch einen Rabatt auf den Booking-Preis.
Danach sitzen wir mit ihm noch ein wenig auf der Terasse und erzählen von unserer Tour.
Am anderen Ufer ist bereits Kroatien. Nach dem Duschen wandere ich noch ein wenig durch den großen Park. Sogar einen Strand gibt es hier.
Der Grillteller für 15 Mark... |
Die XT zickt auch etwas mit der Elektrik. Damit die Batterie vernünftig geladen wird, fährt Hanjo meist ohne Licht.
Morgen geht es Richtung Zagreb, wo das Auto (hoffentlich) auf uns wartet.
Tag 12:
Tag 14:
Schöner Reisebericht
AntwortenLöschenDanke. War auch ne tolle Reise.
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