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Mittwoch, 7. Februar 2018

Motorradfahren im Winter

Motorradfahren im Winter


Einen Großteil meiner Motorradkilometer lege ich ja auf dem Weg zur Arbeit zurück. Etwas über 30km geht es über die Höhenzüge des Sauerlandes. Das schützt einem im Sommer vor großer Hitze, hat im Winter aber so seine Tücken.

So gibt es hier einige Täler, in denen im Oktober die Sonne untergeht und erst im März wieder für einige Minuten zu sehen ist. Je nach Wetterlage fährt man dann bei 5°C und klarem Himmel los um bei der Durchquerung der Täler mit Nebel und Bodenfrost zu enden. Oder umgekehrt.
Oben hui, unten pfui. Im Tal kalt und feucht.

Irgendwann habe ich festgestellt, dass ich deutlich bessere Laune habe, wenn ich den Arbeitsweg mit dem Mopped zurücklege. Also wird jeden Morgen aufs neue entschieden, ob das Wetter für den Zweiradeinsatz geeignet ist. Die Anforderungen an "schönes" Wetter wurden mit der Zeit aufgeweicht, aber starker Regen muss z.B. immer noch nicht sein.
Auch bei Nieselregen schöne Aussichten

Im Winter kommt dann noch der Sicherheitsaspekt dazu. Meine Moppedroute führt über schmale, einspurige Nebenstraßen, mit Steigungen teilweise deutlich über 10%. Winterdienst ist da nicht die Regel, Wildwechsel schon.

Im Dezember und Januar ist es dann morgens so dunkel, dass man sich über ein rutschendes Vorderrad erschreckt, weil z.B ein Harvester mal eben 5cm Lehm auf der Straße verteilt hat. Auch vereiste Stellen sind oft schwer zu erkennen. Bei Frost gefriert dann oft Wasser auf der Straße, dass von einem Schneehaufen am Straßenrand oder aus einem Waldweg auf die Straße läuft.
Zwischen taut und gefriert liegt oft nur eine Kurve

In Kurven kann man noch langsam fahren. An Steigungen wird man trotz stehender Räder immer schneller und rutscht ins Tal. Hatte ich letzten Winter, brauche ich nicht noch mal. Also wird an so manchem sonnigen Wintertag das Mopped schweren Herzens zu Hause gelassen.
Suchbild: Wo ist die Straße? (NICHT da wo das Auto steht)

Aber wenn die Straßen trocken sind kann man morgens oder an den Wochenenden seine Spaß haben. Leider findet sich immer eine schattige Ecke, in der die Straße nicht abgetrocknet ist und man das Mopped mit einer Salzlake abspült. Das Mopped hinterher zu Hause abspritzen ist bei Minusgraden nicht die beste Idee und eine Tanke mit Waschplatz ist weit entfernt. Also ist die Transalp inzwischen vom Winterdienst freigestellt und die CRF spielt die Opferanode. Dafür wird sie mehrmals im Jahr  gefettet und mit Zinkgrund behandelt.
Still und starr ruht der See
Manche Wege sind im Winter erst bei Frost vernünftig befahrbar

 Und auch wenn ich mich mit der CRF mal auf eine verschneite Wiese wage, wirklich beherschbar fühlt sich das nicht an. Weder mit dem K60 noch mit dem T63.
Gute Traktion ist anders

Driftübung auf dem Parkplatz

Schneefräsen im Mai am Mangart

Saisoneröffnung im März

Ausrüstung:
Dienstag hatten wir überm Schnee unter -10°C. Das hat mich motiviert zum ersten Mal überhaupt das Winterfutter in die Hose zu machen. War gut. Bis zur Arbeit brauche ich etwa eine halbe Stunde, so lange hält mich mein Zeug warm. Länger ist bei diesen Temperaturen für mich nicht denkbar.
Mit der richtigen Ausrüstung gehen auch eisige Temperaturen

Folgende Ausrüstung macht mir das Leben im Winter leichter:
- Visier mit Pinlock: gute Sicht bei geschlossenem Visier (sonst zu kalt)
- Heizgriffe
- Winschutzscheibe: Wenn der Oberkörper aus dem Wind ist bleibt man länger warm
- Wasserdichte Stiefel
- warme Unterwäsche / Winterfutter
- Drei-Fingerhandschuhe: weniger Oberfläche, je 2 Finger wärmen sich gegenseitig
Mein Wintertipp: 3 Finger-Handschuhe
Schon beim Tauchen hat mich das Drei-Finger-Konzept überzeugt. Mit dem Mopped bin ich seit 1999 mit welchen unterwegs. Weniger Oberfläche, weniger Nähte. Daher immer warm und trocken.

Schnee im Oktober...
... oder im März


5 Kommentare:

  1. Und ich dachte ich einen schönen Moppedweg zur Arbeit. Weit gefehlt. Deine Bilder lassen mich neidisch werden.

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    1. Das sind schon die Rosinenpicker-Fotos. Ich fahre auch durch eine Innenstadt mit 3! beschissen geschalteten Ampeln. Aber der Ausblick vom Höhenzug ist oft toll

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  2. Während ich an meiner vierrädrigen Dose Salz und Dreck von Baustellenfahrzeugen sammle, begegnen mir diese Woche täglich zwei Motorräder - samt Fahrer obendrauf.

    -7 bis -2 °C herrschen vor, macht den beiden Maschinen und ihren Piloten offensichtlich nicht viel aus. Mir wär's wegen Salz und Dreck zu mühsam... Weil ich zu faul zum Putzen bin. :D

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    1. Ich sprühe im Herbst alles mit Silikonspray ein und im Sommer wird nachlackiert

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  3. Sehr beeindruckend.
    Hier im Norden hält man mich ja schon für einen Teufelskerl weil ich bei Minusgraden auf der Maus sitze und in Bayern schauten auch einige etwas verstört als ich über die gestreuten Strassen fuhr.
    Ich glaube ich muss mir das mal ausdrucken und verteilen, damit die Leute mal wissen was eigentlich wirklich Winter heisst. :)

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